Märchenstunde – Frau Holle

bis 02.03.2013 - Hessen 086

Wohl jeder kennt das Märchen „Frau Holle“ von den Gebrüder Grimm.

Eine Mutter hat zwei Kinder. Ihr leibliches, welches den ganzen Tag faulenzen darf. Ihre Stieftochter, die sie bei Wind und Wetter am Brunnen vor dem Haus Wolle spinnen lässt. Eines Tages sticht sich das Mädchen an der Spindel und das Garn verfärbt sich. Sie wäscht die Spindel im Brunnen und lässt sie aus versehen fallen. Aus Angst vor der Stiefmutter springt sie hinterher. Als sie wieder zu sich kommt liegt sie auf einer Wiese. Sie macht sich auf und kommt an einem Backofen vorbei. Das Brot ist fertig gebacken und sie holt es heraus. Sie geht weiter und kommt zu einem Apfelbaum, der schwer an seinen reifen Früchten zu tragen hat. Sie schüttelt ihn und erntet so alle Äpfel. Dann kommt sie an ein Haus. Dort wohnt Frau Holle. Sie hilft ihr bei der Hausarbeit. Wenn sie die Betten von Frau Holle schüttelt, dann schneit es auf der Erde. Ihr geht es sehr gut aber sie bekommt doch Heimweh. Frau Holle bringt sie zu einem Tor. Als sie hindurch geht, wird sie über und über mit Gold überschüttet, als Lohn für ihre Arbeit.

Zu Hause ruft der Hahn: „Kikeriki Kikeriki, die Goldmarie ist wieder hi!“

Goldmarie

Das möchte die Stiefmutter auch für ihre eigene Tochter und weist sie an, alles genau so, wie ihre Stiefschwester zu machen. Die Tochter ist aber faul und so sticht sie sich mit Absicht in den Finger, wirft die Spindel in den Brunnen und springt selber hinterher. Auch sie wacht auf der Wiese auf und kommt an dem Backofen und dem Apfelbaum vorbei, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, zu arbeiten. Nach einer Weile kommt sie an das Haus von Frau Holle. Dort arbeitet sie den ersten Tag noch ordentlich, aber dann tut sie jeden Tag weniger bis sie bald gar nicht mehr aufsteht. Frau Holle bringt sie zu dem Tor und  als sie gerade unter dem Tor steht fällt lauter Pech auf sie herunter.

Als sie zu Hause ankommt ruft der Hahn: „Kikeriki Kikeriki, die Pechmarie ist wieder hi!“

PechmarieDie Goldmarie hat ihr ganzes Leben lang nur Glück. An der Pechmarie klebt ihr ganzes Leben das Pech.

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Märchen werden oft von Sagen abgeleitet. So gibt es in Hessen die Sage, dass die Frau Holle (auch Frau Holla, Hulda, Diana) in den Winternächten die Toten mit in ihren Teich nimmt, an dessen Grund ihr silbernes Schloss steht. Im laufe des Jahren steigen die Seelen wieder auf und die Babys werden von den Störchen abgeholt und zu ihren Eltern gebracht. Manchmal sieht Frau Holle wie eine schöne junge Frau aus, manchmal ist sie hässlich mit großen Zähnen. Mal Göttin, mal Hexe. Viele Geschichten und Sagen ranken sich um Frau Holle und den Holle Teich.

Schnee gab es jedenfalls ordentlich… :)

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Frau-Holle-Teich
Fotos by Rainbow. Hessen, Meissner, Vockerode am 02.03.2013.

6 Antworten

  1. Danke für die nette Märchenstunde… :-)

    Liebe Grüße
    Ute

    17. März 2013 um 00:18

    • Bitteschön… :)

      Liebe Grüße,
      Rainbow

      17. März 2013 um 19:30

  2. Toller Beitrag!
    (auch wenn ich zugeben muß, so langsam kann sie ihre Betten wieder einpacken ;) )
    LG, Petra

    17. März 2013 um 09:00

    • Dankeschön.

      Ich mag Schnee lieber als Regen und von daher finde ich ihn noch ganz schön. Der Ostwind macht mir zu schaffen. Da tun mir die Knochen weh und ich möchte am liebsten den ganzen Tag am Ofen sitzen… ;)

      Liebe Grüße, Rainbow

      17. März 2013 um 19:30

  3. Passend zun Schneeflockenwetter :) Die Geschichte mit den Störchen ist mir neu und schön. Frau Holle stelle ich mir mittlerweile auch als dynamische, freudvolle Frau vor. Danke! (und ich mag den Schnee noch) Uta

    17. März 2013 um 17:49

    • Ja, hier ist jetzt auch alles weiß. Auf alle Fälle ist Schnee schöner als Regen. Und der Schnee verhüllt den frostgrauen Boden.

      In einem Prospekt über den Frau Holle Teich habe ich das mit den Störchen gelesen und fand das auch sehr schön. Ansonsten heißt es ja, dass es die Fruchtbarkeit steigern soll, wenn man in dem Teich badet, so dass früher wohl viele Frauen, wenn sie sich ein Kind wünschten, in dem Teich gebadet haben sollen.

      Um den Meissner ranken sich viele Geschichten und Sagen. Das finde ich total spannend. Auch gibt es dort ein großen Mohnfeld (in Germerode), da möchte ich unbedingt zur Blütezeit hin… :) …ich glaube, die Blüte fällt sogar genau in meinen Urlaub… :)

      Liebe Grüße… :)

      17. März 2013 um 19:27

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